Working Equitation

Der Begriff Working Equitation (Arbeitsreitweise) beschreibt zu allererst eine Einstellung zum Pferd und zum Reiten: sich gemeinsam den vielfältigen Herausforderungen zu stellen, die einem Pferd und seinem Reiter bei der Rinder-Arbeit auf dem Feld (oder beim Ausritt in der Natur) begegnen können.
Obwohl nur ein verschwindend kleiner Anteil der Pferde im 21. Jahrhundert zum Hüten von Rindern verwendet wird, sind die Vorteile eines rittigen, nervenstarken und zuverlässigen Pferdes doch für die meisten Reiter offensichtlich. So wurden diese Anforderungen an Pferde und Reiter in der Disziplin Working Equitation kultiviert und vergleichbar gemacht. Sie verbessern das Team Mensch-Pferd, unabhängig davon, ob als Erweiterung des Trainings in der Freizeit oder mit Turnierambitionen.

4 Teildisziplinen erklären die Faszination und Vielfältigkeit der Arbeitsreitweise. Jede hat ihren besonderen Beitrag zur reiterlichen Entwicklung und persönlichen Reifung von Pferd und Mensch:

 

  • Dressur: ihr Ziel ist in allen Klassen die Rittigkeitsprüfung – Reinheit der Gänge, Dynamik und Korrektheit der Übergänge, Sitz, Hilfengebung des Reiters, sowie die präzise Ausführung der Bahnfiguren. Lektionen wie Piaffe oder Trabverstärkung kommen nicht vor, dafür aber verschiedene Varianten aus Halten-Rückwärtsrichten-Anreiten, laterale Übungen, Pirouetten und Tempowechsel.
  • Trail: beim „Umgang“ mit unterschiedlichen Hindernissen werden Vertrauen, Nervenstärke und Durchlässigkeit des Pferdes überprüft, z.B. beim Öffnen und Schließen eines Tores, Rückwärtsrichten zwischen Stangen, Slalom, Überqueren einer Brücke, Seitwärts über eine Stange, etc.
  • Speedtrail: eine Hindernisstrecke wie beim Trail wird auf Schnelligkeit durchritten. Bonuspunkte bringen Zeitgutschriften, Fehler werden als Strafzeiten verrechnet – für viele Teilnehmer und Zuschauer das Highlight: Rasanz, Geschicklichkeit, Nervenstärke und Präzision entscheiden über den Erfolg. Pure Lebensfreude!
  • Rinderarbeit: ein Rind wird aus der Herde gelöst und in einen Pferch getrieben (ähnlich dem Team Penning der Westernreiterei). Es geht um Gehorsam, Mut, souveränes Auftreten und Taktik.

Alle Prüfungen werden anfangs beidhändig, fortgeschritten dann einhändig geritten (Rinderarbeit immer einhändig). Trab verliert je nach Reglement in den höheren Klassen an Bedeutung bzw. entfällt (z.B. im Trail und Speedtrail)

Aktuelles

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Dressur

Es findet eine Dressurprüfung die zur Musik geritten wird statt. Bewertet wird wie Pferd und Reiter die Reinheit der Gänge und die Dynamik und Korrektheit der Übergänge zeigen. Der Sitz und die Hilfengebung des Reiters, sowie die präzise Ausführung der Bahnfiguren gehen in die Note ein.
Die geforderten Lektionen entsprechen den Leistungsklassen. In höheren Klassen wird nur im Schritt und Galopp geritten.

Trail

Es ist ein Trailparcours aufgebaut mit 10-15 verschiedenen Hindernissen. Die Anzahl der Hindernisse und das Trail-Layout richten sich nach der Leistungsklasse.
Der Trail oder auch Stiltrail sollte als Dressurprüfung mit realem Anlass eine Lektion auszuführen verstanden werden. Erfolgreiches Trail-Reiten ist nur möglich mit einer entsprechenden Rittigkeit, Präzision und der Gelassenheit des Pferdes gegenüber Neuem. Die verschiedenen Hindernissen sind nur zu bewältigen, wenn Pferd und Reiter die Dressurgrundlagen beherrschen .

Speed-Trail

Ein Trailparcours, ähnlich dem des Stiltrails wird auf Geschwindigkeit geritten. Fehler in den Hindernissen ergeben Strafsekunden. Es zählt die Zeit, der Schnellste gewinnt.
Über den Erfolg entscheidet die richtige Taktik und ein absolut durchlässiges Pferd. Das Pferd darf auch bei höherem Tempo nicht gegen die Hand gehen. Übergänge und enge Wendungen sind hier der Schlüssel zum Erfolg.

Rinderarbeit

Bei der Rinderarbeit wird ein Rind aus der Herde isoliert und in einen Zielbereich getrieben. Je nach Klasse kann das eine Linie oder ein Pferch sein. Der Rest der Herde muss dabei in seinem ursprünglichen Bereich bleiben.
Das kann nur klappen wenn das Pferd gehorsam ist, Mut hat nah an die Rinder heranzugehen, ein souveränes Auftreten zeigt und sensibel auf die Hilfen des Reiters reagiert. Der Reiter muss das Rind gut “lesen” können und seinem Pferd mit sehr feinen Hilfen die nötigen Kommandos geben. Die richtige Taktik lässt das Rind dann ohne Druck in die gewünschte Richtung laufen.

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